Der Fachkräftemangel in der deutschen Wirtschaft verschärft sich. Nach dem zweimal jährlich erhobenen Fachkräftebarometer der Förderbank KfW und des Ifo-Instituts, das dem Handelsblatt vorab vorliegt, beklagten im Oktober 43 Prozent der Unternehmen eine Beeinträchtigung ihrer Geschäftstätigkeit, weil Fachpersonal fehlt. Vor Ausbruch der Coronapandemie Anfang 2020 hatten nur 28,6 Prozent der Firmen dies als Produktionshemmnis genannt. Mittelständler sind heute gleichermaßen betroffen wie Großunternehmen.
Im Dienstleistungssektor klagt inzwischen jede zweite Firma über fehlende Fachkräfte, im verarbeitenden Gewerbe ist es mit 37 Prozent mehr als jede dritte – der höchste Wert seit der Wiedervereinigung. Besonders stark betroffen ist das Beherbergungsgewerbe, wo fast drei von vier Unternehmen über Personalnot klagen, im Bereich Personen- und Güterverkehr sind es knapp zwei von drei Unternehmen, bei den IT-Dienstleistern mehr als die Hälfte. „Fehlende Fachkräfte drohen zum Nadelöhr für den weiteren Aufschwung und das Wachstum in den nächsten Jahren zu werden“, warnt KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib