Das Mercedes-Werk in Berlin-Marienfelde wird zum globalen Aus- und Weiterbildungszentrum für Software und E-Mobilität.
Das erfuhr Business Insider aus Unternehmenskreisen. In Berlin sollen Mercedes-Mitarbeiter aus der ganzen Welt umgeschult werden für die nächste Epoche in der Autowelt – Ingenieure aus China, den USA und allen anderen Standorten des Unternehmens mit dem Stern. Das ganze wird auf dem neuen „Mercedes-Benz Digital Factory Campus“ angesiedelt sein, der ab 2022 sogenannte MO360 Softwareapplikationen entwickeln, erproben und implementieren wird.
Der Campus, vor allem die Weiterbildungsstätte erinnert stark an die Fakultät 73 von Volkswagen. Mercedes-Betriebsratschef Michael Brecht hat seit Langem ein Äquivalent bei Daimler gefordert. In Marienfelde wird künftig der Elektro-Motor für alle AMG-Modelle von Mercedes entwickelt und produziert. Es kommen also Fertigung und Entwicklung zusammen in der Hauptstadt. Unternehmensinsider berichten, dass es hierbei deutlich mehr Produktionstiefe geben werde als bisher. Komponenten, die man früher von Extern hinzugekauft habe, werde man nun selbst herstellen. Das schließt auch an den nächsten Zuschlag an: Am Standort sollen auch zahlreiche Komponenten für die E-Drive-Systeme des Autobauers hergestellt werden. Dabei soll es sich um Teile handeln, die bisher Zulieferer produziert haben, Mercedes will dies nun aber in manchen Segmenten selbst in die Hand nehmen. Schließlich öffnet sich Berlin für Kooperationen mit den zahlreichen, aus Sicht der Konzernspitze vielversprechenden Startups und Unternehmen, um im Bereich der Forschung und Entwicklung zusammenzuarbeiten. Mercedes will von dem Startup-Ökotop Berlins profitieren. Aus Unternehmenskreisen heißt es, dass die klare Aufwertung des Standortes auch ein Signal an Tesla in Grünheide sei: Eine klare Kampfansage nämlich.