In der Spediteursbranche steht ein Unternehmensverkauf bevor. Der Finanzinvestor Mutares veräußert BEXity, eine frühere Logistiksparte der österreichischen Staatsbahn ÖBB. „Am Donnerstag steht ein Notartermin zum Verkauf der BEXity“, sagte Vorstand Johannes Laumann im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z. / Dienstagausgabe). „Der Käufer ist ein Stratege.“ Das Unternehmen geht also nicht an Private Equity, sondern ein Unternehmen aus der Spediteursbranche. Es handele sich um eine große europäische Gesellschaft mit Milliardenumsatz, die auch in Deutschland tätig sei, sagte Laumann.
Mutares verhandelte den Angaben zufolge mit den Größen der Branche. „Wir haben mit Schenker gesprochen, wir haben auch mit der DHL gesprochen“, sagte Laumann. Am Schluss habe man noch mit zwei Unternehmen verhandelt. Mutares hatte BEXity Ende 2019 erworben, der Umsatz betrug nach früheren Angaben im vergangenen Jahr 183 Millionen Euro, bei 850 Mitarbeitern. Zu den Kunden zählen Großkonzerne wie Nestlé, Novartis und MediaMarkt.
Laumann hatte im Sommer im F.A.Z.-Gespräch angekündigt, drei Beteiligungen zum Verkauf vorzubereiten: neben BEXity noch Keeeper, einen Hersteller von Kunststoffprodukten für Haushalt und Garten, und die Gesellschaft Donges, die Stahlkonstruktionen, Holzprodukte für den Innenausbau und Gebäudeverkleidungen liefert. Zu Keeeper zeigte sich Laumann „sehr zuversichtlich“, im ersten Quartal einen Verkauf zu vereinbaren. Im Fall Donges zeichnet sich eher ein Börsengang ab: Laumann verwies auf eine Analyse von Warburg Research, wonach der Kapitalmarkt eine Möglichkeit sei. Auf die Nachfrage, ob damit die Börse gemeint sei, sagte er: „Das ist korrekt. Ich dementiere das mal nicht.“ Möglich sei das im kommenden Jahr – nicht im ersten Quartal, im zweiten Quartal eher. „Wir machen das in Ruhe und korrekt, und so ein Börsenprospekt ist ja auch nicht in zwei Wochen geschrieben.“