Die Technologie-Holding Team Global von Investor und Delivery-Hero-Mitgründer Lukasz Gadowski beteiligt sich mit 100 Millionen Dollar an der chinesischen Firma Autoflight. Das Start-up mit Hauptsitz in Schanghai ist bereits die dritte Flugtaxi-Firma in seinem Portfolio. Das Ziel sei, „Massenindividualverkehr in der Luft zu ermöglichen“, sagte Gadowski dem Handelsblatt. „Wir bauen den Markt und wir entwickeln die Kategorie aktiv mit.”
Gadowski investiert trotz der wachsenden politischen Risiken in China. Zahlreiche neue Regulierungsvorschriften haben den chinesischen Technologiesektor und Investoren weltweit zuletzt verunsichert. „Ich sehe darin ein vertretbares Risiko“, sagt Gadowski, mögliche Restriktionen bei der globalen Expansion nimmt er in Kauf. Viele Private-Equity-Unternehmen und Wagniskapitalgeber hatten ihre China-Strategie zuletzt überprüft und Investments von datenintensiven Geschäftsmodellen etwa auf den Hardwaresektor oder erneuerbare Energien umgeschichtet.
Der Autoflight-Gründer und Geschäftsführer Yu Tian hat früher mit Yuneec millionenfach Modell-Flugzeuge produziert und vertrieben. Er nennt seine Strategie „von klein nach groß, von Fracht zu bemannt.” Mit der 2017 gegründeten Firma Autoflight erzielt er bereits Umsätze mit Cargo-Drohnen. Das elektrisch angetriebene Fluggerät V1500M für Personentransporte hat jüngst den Jungfernflug absolviert. Mit Blick auf Konkurrenten wie Lilium aus Deutschland und Joby Aviation aus den USA sagt Yu Tian: „Wir haben Kostenvorteile durch das einfache Design und weil wir alle Kernkompontenten selbst bauen.” Die Produktion soll in der Nähe von Schanghai erfolgen. Für die Zulassung durch die Europäische Flugsicherheitsagentur EASA soll ein Team in München aufgebaut werden.